31 Oktober 2006

 

Schwuler Priester Favorit bei Nachwahl

Der schwule katholische Priester Raymond Gravel tritt bei einer Nachwahl zum kanadischen Bundesparlament in Montréal für den Bloc Québécois (BC) an. Das gab der 54-Jährige bei Radio Canada bekannt. Sein Wahlkreis gilt als sichere Bank für die sozialdemokratische Partei, die eine Abspaltung der französischsprachigen Provinz Québec von Kanada anstrebt. Gravel, der in seiner Jugend als Callboy und als Kellner in einer Lederbar arbeitete, ist in der Kirche umstritten, weil er sich lautstark für diskriminierte Gruppen einsetzt. Seine Unterstützung der Homo-Ehe brachte ihm vor zwei Jahren einen Rüffel vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger ein. In einem Interview mit einem Homo-Magazin sagte der Katholik, die Hälfte der Priester in Québec seien schwul. Die Nachwahl wurde nötig, weil der Abgeordnete Benoît Sauvageau, der den Wahlkreis zuvor mit 60 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, bei einem Autounfall gestorben ist. Sie findet am 27. November statt.

30 Oktober 2006

 

Russland: HIV greift um sich - Steigerung der Neuinfektionen um 5 Prozent

24.390 Neuerkrankungen an HIV/AIDS sind in Russland in diesem Jahr bis Anfang Oktober registriert worden, das eine Zuwachsrate von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmacht, was aus einer Pressemitteilung des Föderalen Dienstes für die Aufsicht über den Verbraucherschutz (Rospotrebnadsor) hervorgeht.

Nach dem Stand vom 1. Oktober 2006 wurden mehr als 353.000 HIV-Infizierte ermittelt, darunter 988 Kinder, die sich bei ihren HIV-positiven Müttern angesteckt hatten. Die Städte mit der stärksten Zuwachsrate sind Sankt Petersburg mit 30.115 HIV-Infizierten. Ihm folgen die Gebiete Swerdlowsk, Moskau und Samara (28.496, 27.978 bzw. 24.108 Infektionsfälle).

Für das Jahr 2007 ist unter anderem geplant, 30.000 HIV-Infizierte mit antiretroviralen Medikamenten zu behandeln sowie Maßnahmen zur Vorbeugung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV/AIDS zu ergreifen.


28 Oktober 2006

 

Anwalt will Playstation-Spiel als Porno einstufen lassen - wegen schwuler Kussszene

Weil der Held des Spiels nicht nur Frauen beglückt, sondern auch mal mit Jungs herumschmust, will ein bekannt homophober Anwalt ein Videospiel erst ab 18 freigeben. Der US-Anwalt Jack Thompson, selbsternannter Sittenwächter und prominentester Vertreter der Anti-Videospiele-Fraktion in Amerika, hatte bereits im Vorfeld versucht, den Rockstar-Titel (Name in den USA: Bully) verbieten zu lassen bzw. die höhere Alterfreigabe "M" (für "mature", entspricht FSK18) zu erwirken. Ein Blitzverfahren vor Gericht scheiterte jedoch, woraufhin Thompson harsche Worte für den Richter fand (Die Anwälte von Publisher Take2 prüfen mittlerweile rechtliche Schritte gegen den "Sittenwächter"). Als nun herauskam, dass die Hauptfigur in Canis Canem Edit sich nicht nur mit Mädchen vergnügt - was an sich für Mr. Thomspon bereits schlimm genug für einen Verbotsantrag war - sondern das Spiel auch eine harmlose Kuss-Szene zwischen zwei Jungen enthält, drohte die Situation zu eskalieren. Thompson schrieb den Verwantwortlichen der ESRB (jene US-Organisation, die auch Filme nach ihrer Jugendtauglichkeit einstuft.) in einer E-Mail: "Wir haben gerade schwule sexuelle Inhalten in Canis Canem Edit entdeckt, wie Jimmy Hopkins mit einem anderen männlichen Studenten rummacht. Viel Glück mit Ihrer T-Einstufung, Patty!". Die ESRB, die bereits zuvor alle mit der T-Einstufung überrascht hatte, hält jedoch an ihrem Urteil fest. Die Szenen seien bekannt gewesen, dennoch halte man die Einstufung für gerechtfertigt. Die Amerikaner können sich gleich doppelt freuen: zum Einen kommen sie in den Genuss eines potentiell sehr guten Spiels - zum anderen scheint bei der ESRB offenbar ein Umdenken eingesetzt zu haben. Scheinbar glaubt man mittlerweile den mannigfaltigen Studien, dass nicht Videospiele alleine ausreichen, um aus harmlosen Jugendlichen potentielle Amokläufer zu machen.Wer sich selber ein Bild vom Stein des Anstoßes machen möchte, findet auf Gamebrink.com ein Video der Kussszene.
R.O Linktipp:
Gamebrink.com

26 Oktober 2006

 

Moslemführer Ahmet Yazici Homosexualität ist Sünde


Ein Hamburger Moslemführer hat in einem "taz"-Interview Homosexualität als Sünde bezeichnet, aber auch vor Selbstjustiz gewarnt. Ahmet Yazici, stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland, bezeichnet Homosexualität als "nicht im Sinne des Schöpfers": "Homosexualität ist eine Sünde für einen Moslem. Es gibt andere Sünden für Muslime, die sie auch begehen, obwohl sie Muslime sind. Alkohol zu trinken ist zum Beispiel auch verboten", so der Hamburger Geschäftsmann. Er könne den Gläubigen nur den Sündenkatalog vermitteln, ob sie sich daran hielten, läge an ihnen. Allerdings: "Das Paradies muss man sich verdienen". Er fügte an, dass sich kein Muslim das Recht herausnehmen dürfe, "Selbstjustiz zu üben und des Schöpfers Stelle einzunehmen".

Ahmed Yazici wird heute Abend an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Schwule und Muslime in St. Georg" teilnehmen. Er wird diskutieren mit Rainer Jarchow, einem schwulen Pastor in Rente, und Angelika Hassani, der ehemaligen Frauenbeauftragten des Rates der islamischen Gemeinden in Hamburg. Die Veranstaltung findet ab 19:30 Uhr in der Kantine des Schauspielhauses statt. Moderieren wird der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller.

 

Polens homophober Premierminister Kaczynski soll schwul sein!



Der polnischen Zeitung
"Rzeczpolita" wurden Geheimdienstpapiere zugespielt, die belegen sollen, dass der jetzige Premierminister Jaroslaw Kaczynski (Bild rechts) in den 1990er Jahren in einer schwulen Beziehung lebte. Kaczynski ist immer wieder durch homophobe Äußerungen aufgefallen, jetzt steht er selbst mitten in einer Diskussion um seine angebliche schwule Vergangenheit.

Im Zuge von Ermittlungen des polnischen Geheimdienstes gegen rechtsgesinnte Parteien wurde auch das Privatleben von Kaczynski unter die Lupe genommen.
Oberst Jan Lesiak soll damals folgendes gesagt haben, was auch schriftlich dokumentiert wurde: "Es muss festgestellt werden, ob Jaroslaw Kaczynski in einer dauerhaften Partnerschaft mit einem Homosexuellen lebt und wenn dem so ist, um wen es sich dabei handelt."

Jaroslaw Kaczynski, der erst seit Juli 2006 Premierminister ist, soll laut einem Interview, das der Fernsehsender
TVN mit dem ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Walesa führte, in den 1990er-Jahren mit seinem damaligen schwulen Freund auf seiner Geburtstagsparty erschienen sein.

Der polnische Präsident,
Jaroslaw Kaczynskis Bruder Lech (Bild links), ist immer wieder, genauso wie sein Bruder gegen die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben aufgetreten. Das EU-Parlament hat immer wieder scharfe Kritik an der wachsenden Homophobie und dem steigenden Rassismus in Polen geübt. Mehrere Vertreter der rechtslastigen polnischen Regierung hatten in letzter Zeit mit feindlichen Äußerungen über Homosexuelle und Lesben - bis hin zu Aufrufen zu Gewalt - von sich reden gemacht. Premierminister Kazimierz Marcinkiewicz nannte Homosexualität eine "Seuche", deren Ausbreitung der Staat verhindern müsse.


24 Oktober 2006

 

Greys Anatomy - Star T.R. Knight outet sich als schwul

Der "Grey's Anatomy"-Star T.R. Knight (33) outete sich als schwul und wollte damit vorrangig vermeiden, dass Gerüchte über seine Homosexualität entstehen.

In einem Interview mit dem US-Magazin "People" am Donnerstag meinte der beliebte Schauspieler, der in der Serie den den jungen Chirurgen George O'Malley spielt: "Ich hoffe, dass die Tatsache, dass ich schwul bin, nicht das Interessanteste an mir ist."

Da es immer wieder zu Spekulationen über seine Sexualität gekommen war, entschloss sich der Schauspieler zu seinem Outing.


Nach Outing flogen die Fäuste



Was zuerst nur eine verbale Auseinandersetzung war, entwickelte sich laut Augenzeugen zum Faustkampf im griechischen Stil - also fast ohne Regeln.

Das Outing des Schauspielers T.R. Knight (Rainbow.Online berichtete) ermunterte den "Kollegen" am Set, Isaiah Washington, Knight als "Scheiß Schwuchtel" zu bezeichnen. Worauf Patrick Dempsey zuerst versuchte mit Argumenten den Kollegen zu einer Entschuldigung zu bewegen. Sinnloser Weise wie sich herausstellte, denn nach kurzer Zeit lieferten sich die beiden einen angeblich sehenswerten Faust-/Ringkampf unter Einsatz aller körperlicher Mittel. Ob hinter dem Infight nicht die bekannte gegenseitige Aversion der beiden steckt, kann nur vermutet werden.



20 Oktober 2006

 

Protest gegen homofreundliche Condi

Washington - Konservative Gruppen protestieren gegen die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice. Grund: Sie hatte bei der Vereidigung des neuen Aids-Koordinators Mark Dybul seinen Lebenspartner und seine Schwiegermutter als Familie anerkannt. Bei dem feierlichen Ereignis hat in Anwesenheit der First Lady Laura Bush Dybuls Partner die Bibel gehalten. Rice sagte: "Ich bin sehr geehrt, Mark Dybul als unseren neuen Aids-Koordinator vereidigen zu dürfen. Ich freue mich, das in Anwesenheit von Marks Eltern, Claire und Richard, seines Partners, Jason, und seiner Schwiegermuter, Marylin, zu tun. Mark, Sie haben eine wundervolle Familie, die Sie unterstützt. Und das ist immer wichtig für uns. Willkommen!"

"Moralisch provokativ"



Unter anderem kritisierte das konservative Family Research Council die Außenministerin für den "grauenhaften verbalen Ausrutscher". "Wir fragen uns, welche Grundlage das Außenministerium und das Weiße Haus für diese Wortwahl haben. Weder der Bund noch die Stadt Washington erkennen die Ehe zwischen Dr. Dybul und seinem Partner an, das Wort "Schwiegermutter" ist darum sowohl linguistisch falsch als auch moralisch provokativ." Die Tageszeitung "USA Today" sah in dem "feierlichen Moment für ein schwules Paar" ein Symbol für die "politische Identitätskrise, welche die republikanische Partei derzeit lähmt."

19 Oktober 2006

 

Homo-Spruchband im Fußballstadion









Die Hertha-Junxx, der schwule Fanclub des Fußballbundesligisten Hertha BSC Berlin, wird zum Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag erstmals ein großformatiges Transparent gegen Homophobie im Olympiastadion anbringen. Die vom Hauptstadtverein unterstützte Aktion finden im Rahmen der europaweiten Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung in Fußballstadien statt. "Fußball ist alles - auch schwul" soll auf dem zwölf mal ein Meter großen Spruchband zu lesen sein. Der Text hat in einem Onlinevoting auf der Website des Fanclubs die meisten Stimmen bekommen. An zweiter Stelle lag: "Fußball gemeinsam erleben - Schwule Fans gegen Homophobie!".



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Hertha-Junxx

16 Oktober 2006

 

Litauen will Jugend vor Homos schützen



Wilna - Die litauische Homo-Gruppe LGL protestiert gegen ein geplantes Gesetz, das die öffentliche "Verbreitung homosexueller Beziehungen" aus Gründen des Jugendschutzes unter Strafe stellen soll. Das "Gesetz zum Schutz von Minderjährigen gegen die schädlichen Auswirkungen öffentlicher Informationen" soll Jugendliche vor Darstellungen von Gewalt und Sex schützen. "Minderjährige gehören zu den verletzlichsten Gruppen in unserer Gesellschaft und haben noch kein gefestigtes Bild des Lebens", so die Begründung des zuständigen Ausschusses. In Bezug auf Homosexualität schreiben die Parlamentarier: "Die Förderung nicht-traditioneller sexueller Orientierung and die positive Darstellung homosexueller Beziehungen könnten negative Auswirkungen auf die körperliche, mentale und moralische Entwicklung der Jugendlichen haben." Ein Problem sei, dass in TV-Serien und Filmen vermehrt schwule und lesbische Figuren auftauchten. Ausschuss-Präsidentin Audronë Pitrënienë konnte auf Anfrage des Nachrichtenportals Delfi nicht sagen, ob damit die Ausstrahlung von Filmen wie "Brokeback Mountain" im Fernsehen verboten wäre: "Der Entwurf ist noch nicht fertig, wir müssen die Einzelheiten noch ausarbeiten", so Pitrënienë. LGL-Vorsitzender Vladimiras Simonko kritisierte die Initiative scharf: "Filme wie 'Brokeback Mountain' gibt es selten und jeden Tag müssen wir Filme über heterosexuelle Liebe ansehen. Bisher bin ich aber trotzdem noch nicht heterosexuell geworden. Das ist eine der absurden Mythen, gegen die wir ankämpfen müssen. Homosexualität ist keine Krankheit."

12 Oktober 2006

 

Hoher Besuch bei Homo-Managern



Hamburg


Zu der Bundesversammlungen der Verbände von Homo-Führungskräften wird am Wochenende in Handwerkskammer Hamburg der Präsident des Schweizer Nationalrates, Claude Janiak, erwartet. Der offen schwule SP-Politiker soll auf der gemeinsamen Eröffnungsveranstaltung des schwulen Verbandes Völklinger Kreises und der lesbischen Wirtschaftsweiber über die Umsetzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes in der Schweiz berichten. Als zweite Rednerin wird Karoline Beck, Bundesvorsitzende des Bundes Junger Unternehmer, über die Themen Gleichbehandlungsgesetz und Ethik in der Wirtschaft sprechen. Am Abend hat die Künstlerin Marla Glen einen Auftritt angekündigt.

VK: Diskriminierung trotz des Gleichbehandlungsgesetzes

"Wir freuen uns über die prominente Unterstützung aus Politik und Wirtschaft für unsere Arbeit", sagte die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsweiber, Carolin Miltenburger: "Auch wenn es seit kurzem ein Gesetz gibt, das Diskriminierung verbietet, geht sie vielerorts tagtäglich weiter". Denn das geschehe meist buchstäblich hinter dem Rücken schwuler und lesbischer Mitarbeiter - und geschickt und perfide hinter vorgehaltener Hand, so der Bundesvorsitzende des Völklinger Kreises, Christoph Wolf: "Diskriminierung nach zu weisen ist sehr schwierig. Und wenn plötzlich mit der Karriere Schluss ist, weil jemand schwul oder lesbisch ist, finden Firmen immer noch genug fadenscheinige Begründungen dafür". Zu der Mitgliederversammlung werden rund 250 Fach- und Führungskräfte erwartet.

11 Oktober 2006

 

Irische Polizei geht auf Pink Patrol

Dublin - In der irischen Hauptstadt Dublin gehen Undercover-Polizisten am Wochenende in die Homo-Szene, um antischwule Gewalt zu verhindern, berichtet der "Irish Independent". Die im Sommer eingesetzte "Pink Patrol", so der inoffizielle Name des Einsatzes, ist die Antwort auf eine dramatische Zunahme homophober Übergriffe nahe bekannten Szene-Treffpunkten vor allem am Wochenende. Außerdem würden mehr Streifenpolizisten in Uniform durch die Straßen patrouillieren. Innerhalb von drei Monaten sei es demnach zu 14 Festnahmen von Gewalttätern gekommen, gaben die Behörden an. Die meisten von ihnen gehörten zu derselben Bande. Die verdeckt arbeitenden Polizisten seien gewöhnlich zwischen 20 und 40 Jahren alt und würden sich dem jeweiligen Dress-Code der Bars und Clubs anpassen, berichtet das Blatt weiter.