16 Oktober 2006

 

Litauen will Jugend vor Homos schützen



Wilna - Die litauische Homo-Gruppe LGL protestiert gegen ein geplantes Gesetz, das die öffentliche "Verbreitung homosexueller Beziehungen" aus Gründen des Jugendschutzes unter Strafe stellen soll. Das "Gesetz zum Schutz von Minderjährigen gegen die schädlichen Auswirkungen öffentlicher Informationen" soll Jugendliche vor Darstellungen von Gewalt und Sex schützen. "Minderjährige gehören zu den verletzlichsten Gruppen in unserer Gesellschaft und haben noch kein gefestigtes Bild des Lebens", so die Begründung des zuständigen Ausschusses. In Bezug auf Homosexualität schreiben die Parlamentarier: "Die Förderung nicht-traditioneller sexueller Orientierung and die positive Darstellung homosexueller Beziehungen könnten negative Auswirkungen auf die körperliche, mentale und moralische Entwicklung der Jugendlichen haben." Ein Problem sei, dass in TV-Serien und Filmen vermehrt schwule und lesbische Figuren auftauchten. Ausschuss-Präsidentin Audronë Pitrënienë konnte auf Anfrage des Nachrichtenportals Delfi nicht sagen, ob damit die Ausstrahlung von Filmen wie "Brokeback Mountain" im Fernsehen verboten wäre: "Der Entwurf ist noch nicht fertig, wir müssen die Einzelheiten noch ausarbeiten", so Pitrënienë. LGL-Vorsitzender Vladimiras Simonko kritisierte die Initiative scharf: "Filme wie 'Brokeback Mountain' gibt es selten und jeden Tag müssen wir Filme über heterosexuelle Liebe ansehen. Bisher bin ich aber trotzdem noch nicht heterosexuell geworden. Das ist eine der absurden Mythen, gegen die wir ankämpfen müssen. Homosexualität ist keine Krankheit."

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