05 März 2007

 

Moskaus Oberbürgermeister Juri Luschkow verbietet auch heuer wieder die Gay-Parade in seiner Stadt.


Die für den 27.Mai geplante Parade wird nicht stattfinden - Luschkow lehnt Propaganda für Homosexualität genauso wie Alkohol- und Tabakwerbung ab, so seine Begründung bei einem Treffen mit den den Bürgermeistern von London, Paris und Berlin. „Die Gay-Parade in Moskau kann nur unter einer Bedingung stattfinden – wenn sie ein Gericht erlaubt“, sagte er. Der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, konterte empört damit, dass Homosexualität keine ansteckende Krankheit sei, sondern die sexuelle Orientierung wie die Augenfarbe von der Natur vorgegeben sei. Diese Argumentation ließ Luschkow genauso wenig gelten wie die scharfe Kritik von Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit.Das Verbot der Parade bedeute keine Diskriminierung Homosexueller. Es gebe unzählige Klubs für Homosexuelle in der russischen Hauptstadt, sagte Luschkow. Niemand werde wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt, obwohl Schwule in der russischen Gesellschaft „ein sehr schlechtes Ansehen haben.“ Er sei aber gegen die öffentliche Zurschaustellung.Im Vorjahr wurde die Parade ebenfalls verboten und das Verbot von einem Gericht bestätigt. Trotzdem wurde am 27.Mai eine paradenähnliche Kundgebung abgehalten. Beim Versuch, Blumen am Denkmal des unbekannten Soldaten niederzulegen, wurde auch der deutsche Grün Politiker Volker Beck angegriffen und verletzt. Anm.: Der 27. Mai ist ein ganz besonderes Datum für russische Homosexuelle, denn an diesem Datum wurde das aus der Sowjetzeit stammenden Verbot der gleichgeschlechtlichen Liebe unter Männern (aber nicht Frauen!) aufgehoben.

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