20 Februar 2007
Schwul im Irak kommt einem Todesurteil gleich
Islamistische Todesschwadronen machen nach wie vor Jagd auf jeden, der nur im Entferntesten schwul zu sein scheint. Eine tragische Konsequenz des Chaos in dem gebeutelten Land. Alle werden verdächtigt - die fundamentalistischen Krieger haben es auf alle abgesehen, die ein Verbrechen wider den Islam begehen. Alkohol, sunnitischer Name, nicht den Schleier tragen zählen dazu. Erpressung, Folter und Mord stehen an der Tagesordnung. Ayatollah Ali al-Sistani hat 2005 eine Fatwa erlassen, wonach schwule Iraker zu exekutieren seien. Die Anhänger von Muktada al-Sadr haben sich dieser Fatwa nur zu bereitwillig angeschlossen und morden wild drauflos. Die gegenwärtige irakische Regierung ist machtlos und auch willenlos, irgendetwas zum Schutz der Schwulen und Lesben zu unternehmen. Anfragen werden mit ausweichenden Floskeln oder gar nicht beantwortet. Zudem kommt noch, dass es eigentlich kein eindeutiges Gesetz über die Homosexualität im Irak gibt, sondern nur Meinungen und eben diese Fatwa. Peter Tatchell, ein Kämpfer für die Rechte der Schwulen, meint, dass dies nur der Beginn einer viel größeren Hatz gegen Homosexuelle im Irak sei. Die irakische Polizei und einige Minister stehen sogar im Verdacht, die Morde gutzuheißen.