07 November 2006
TV Prediger tritt zurück
Der homophobe Evangelist Ted Haggard aus Denver ist von allen Ämtern zurückgetreten, nachdem ein Stricher ihn beschuldigt hatte, seit drei Jahren sein Kunde gewesen zu sein. Haggard war Pfarrer der radikalen New Life Church und Vorsitzender der National Association of Evangelicals, die 30 Millionen "wiedergeborene" Christen vertritt. Haggard, verheirateter Vater von fünf Kindern, bestreitet die Vorwürfe. "Ich kann nicht länger Pfarrer sein, weil diese unhaltbaren Anschuldigungen im Raum hängen", begründet der 50-Jährige seinen Rücktritt in einer Erklärung. Der 49-jährige Escort Mike Jones hatte zuvor im Lokalfernsehen erklärt, er habe mit dem Kirchenmann Sex gegen Bezahlung gehabt und mit ihm Drogen genommen. Er habe einen Brief von Haggard und Tonband-Aufnahmen als Beweis und werde in Kürze einen Lügendetektortest live im Fernsehen machen. Der Sender KUSA-TV spielte bereits eine Anrufbeantworter-Nachricht ab, in der Haggard scheinbar für 100 bis 200 Dollar der gefährlichen Modedroge Crystal Meth kaufen wollte. Jones sagte, er sei an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem er die wahre Identität seines Kunden erfahren habe: "Viele Menschen denken, was ich getan habe ist unmoralisch", so Jones über das Outing des Predigers. "Ich denke aber, ich musste das aus moralischen Gründen tun. Jemand, der das eine predigt und etwas völlig anderes tut, muss entlarvt werden." Haggard gilt als einer der glühendsten Verfechter einer Verfassungsänderung, die das Verbot der Homo-Ehe festschreiben soll. Über sie wird am Dienstag im Bundesstaat Colorado abgestimmt.