04 Juli 2006
Wir danken ! Pentagon erkennt, dass Homosexualität keine Geisteskrankheit ist
Das Pentagon, das Homosexualität bis dato noch als "Geisteskrankheit" einstufte (Rainbow.Online berichtete), will diese Vorschrift ändern und eine Klarstellung in den nächsten Tagen veröffentlichen, wie ein Sprecher der Presse mitteilte.
Durch den Hinweis von ForscherInnen am Zentrum für Studien über sexuelle Minderheiten in der Armee an der Universität Kalifornien kam der Skandal ans Tageslicht. In einer aus dem Jahr 1996 stammenden Vorschrift fand sich eine Passage, die noch 2003 bekräftigt wurde, in der Homosexualität in einer Reihe mit Persönlichkeitsstörungen und "geistigen Defiziten" aufgeführt wird. Gegen diesen menschenverachtenden Passus haben letzte Woche neun amerikanische Abgeordnete unter der Führung des Demokraten Marty Meehan in einem Brief an Verteidigungsminister Donald Rumsfeld protestiert und eine Korrektur der Vorschrift gefordert. Sie seien enttäuscht, dass das Pentagon Homosexualität immer noch derart beurteile, hiess im Brief. Meehan fügte an, dass die Wissenschaft bereits vor dreissig Jahren zum Schluss gekommen sei, dass Homosexualität keinesfalls ein mentaler Defekt sei. Vor 33 Jahren wurde Homosexualität zudem von der American Psychological Association (kurz: APA) von der Liste der Geisteskrankheiten gestrichen.
Hinsichtlich homosexueller SoldatInnen betreibt die US-Armee seit 1993 eine als "Don't Ask, Don't Tell" ("Frag nicht, sag nichts") bezeichnete Politik. Dies bedeutet, dass offen gelebte Homosexualität nach wie vor strikt untersagt und nicht geduldet wird. Bei einem allfälligen Outing ist der Ausschluss aus der Armee die Konsequenz. Im vergangenen Jahr mussten 726 SoldatInnen wegen ihrer Homosexualität die Armee verlassen.
gefunden bei: www.rainbow.at